v.l.n.r.: Dennis Sohner, Axel Echeverria, Franziska Drohsel, Juso-Bundesvorsitzende, Robert BeckmannSie ist knapp vier Monate in ihrem neuen Amt und scheint sich da bereits richtig wohl zu fühlen. Den Eindruck machte Franziska Drohsel am Mittwoch, als die Juso-Chefin bei den EN-Jusos vorbeischaute. Auch wir waren dabei, trifft man doch nicht jeden Tag auf die Bundesvorsitzende.
Gesprächsstoff gab es am Mittwoch in Schwelm genug - vor allem bei den Themen Linkspartei und "Gute Arbeit" kam die Diskussion nicht zu kurz.
Drohsel sprach sich für einen ungezwungeneren Umgang mit der Linkspartei aus. Man solle durchaus auch in Westdeutschland mit ihr koalieren und spielte damit besonders auf den hessischen Landtag an. Dies wäre eine Option für eine linke Mehrheit. Wie sich die Linkspartei weiterentwickele müsse man beobachten. Neben inhaltlichen Übereinstimmungen, gebe es natürlich auch Unterschiede. Dennoch sollte jeder Landesverband eigenständig entscheiden, ob er mit der Linkspartei zusammen arbeiten möchte oder nicht. Aus diesem Grunde begrüßte die Juso-Bundesvorsitzende noch einmal nachdrücklich den kürzlichen Vorstoß vom Parteivorsitzenden Kurt Beck, der hessischen SPD freie Hand zu lassen.
Beim Thema "Gute Arbeit" verteidigte Drohsel den Mindestlohn nachdrücklich und forderte ihn flächendeckend einzuführen. Von der Arbeit müsse man leben können, doch "mit der Union ist das wohl nicht zu machen". Auf die Frage, ob dadurch Arbeitsplätze gefährdet seien, sagte Drohsel, es könne ebenso nicht sein, dass die Gehaltsspirale immer weiter nach unten geht. Man müsse sich im Gegenzug die Frage stellen, ob man Arbeitgeber, die einen Dumping-Lohn anbieten überhaupt im Land haben wolle.
Überraschenderweise zeigte sich Drohsel nicht nur als fachkundige Politikerin, sondern auch als Kennerin der Wittener "Musikszene" - "Creutzfeld & Jakob" kam ihr sofort in den Sinn. Außerdem verblüffte sie uns mit der Idee mit unserem Juso-Stadtverband mal eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen.
Da werden wir am Ball bleiben für euch - schließlich bekommt man nicht jeden Tag höchst persönlich ein solches Angebot von einer Juso-Vorsitzenden.
