90 Jahre Frauenwahlrecht

Veröffentlicht am 01.02.2009 in Allgemein
Die Karikatur kritisiert, dass Frauen alles dürfen - außer Wählen
Die Karikatur kritisiert, dass Frauen alles dürfen - außer Wählen

Das Jahr 2009 ist ein besonderes in der deutschen Geschichte, eine Zahl von Jubiläen gilt es zu feiern. Natürlich gehört der 60. Geburtstag der Bundesrepublik genauso dazu, wie 20 Jahre gesamtdeutsche Geschichte. Aber ein anderes Ereignis feiert sogar seinen 90. "Geburtstag", das uns heute als Selbstverständlichkeit vorkommt: Das allgemeine Wahlrecht für Frauen.

Schon in den 1890er Jahren haben es Sozialdemokraten gefordert - am 12. November 1918 schließlich führte der Rat der Volksbeauftragten das allgemeine Wahlrecht für Frauen ein. Am 19. Januar 1919 bestand die erste Möglichkeit sich an der Zusammenstellung der Verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung zu beteiligen.
In der heutigen Zeit unvorstellbar, für damalige Verhältnisse aber ein Riesenerfolg: 37 Frauen wurden hineingewählt, den größten Anteil konnte die Sozialdemokratie mit 8,7 Prozent verzeichnen - der größte Anteil aller gewählten Abgeordneten in der Welt zu diesem Zeitpunkt! Sozialdemokratie - seit etlichen Jahrzehnten steht sie für Beharrlichkeit und Fortschritt!

Im Nationalsozialismus hatten Frauen keine Chance zur politischen Partizipation: Sie wurden aus politischen Gremien ausgeschlossen, diese Dinge "gehörten dem Mann" (Goebbels). Viele Sozialdemokratinnen waren damals aus politischen oder rassischen Gründen von Verfolgung bedroht, einige konnten emigrieren.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren es vier Frauen, die im Parlamentarischen Rat Deutschland in Richtung Demokratie bewegten. Durch eine breite Mobilisierung der Öffentlichkeit konnte so durchgesetzt werden, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen heute im Grundgesetz nicht mehr wegzudenken ist. Im ersten Deutschen Bundestag stellten Frauen sieben Prozent der Abgeordneten, der heutige Bundestag verzeichnet einen Frauenanteil von 32,2 Prozent. Eine durchaus erfreuliche Zahl - nicht zuletzt Dank der Hartnäckigkeit der Sozialdemokratie!
 
 

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