Jusos demonstrieren gegen "Alternativen Wissenskongress"

Veröffentlicht am 25.03.2015 in Allgemein

Ein Meer von bunten Fahnen bewegt sich durch die Wittener Bahnhofstraße. Über 250 Wittener Bürger kamen zur friedlichen Demonstration des Bündnis Witten gegen Verschwörungswahn am Sonntag 22. März. Im Vorfeld hatte das Bündnis über den "1. Alternativen Wissenskongress" im Saalbau informiert – eine Veranstaltung, die wie vermutet, durch rechtspopulistische und PEGIDA-nahe Aussagen auffiel.

Mit großen Bannern, Fahnen und Trommeln zog der Protestzug durch die Wittener City. Früher als geplant, trafen die bürgerlichen Demonstranten auf die Parallel-Demo der AntiFa. Kurzerhand entschloss man sich, gemeinsam weiterzuziehen. "Die AntiFa wie auch unser Bündnis demonstrieren aus den 
weitestgehend gleichen Gründen gegen den gleichen Kongress, also sahen wir auch in beiden Demonstrationszügen keinen Grund nicht gemeinsam vor den Saalbau zu ziehen. Das gemeinsame Ziel aller Demonstrantinnen und Demonstranten war es ein starkes, friedliches Zeichen gegen den Kongress 
zu setzen. Das ist uns auch gemeinsam gelungen", sagte Axel Eccheverria, Anmelder der Bündnis-Demo.

Abgeordnete aus Bund und Land dabei
Vor dem Saalbau endete der Zug mit einer Kundgebung: Der Bundestagsabgeordnete Ralf Kapschack und die Landtagsabgeordneten Verena Schaeffer und Torsten Sommer kamen genauso zur Kundgebung 
wie viele Ratsmitglieder. "Aber es ist schön zu sehen, dass auch viele Bürgerinnen und Bürger ohne Parteibuch hier sind und mit uns ein Zeichen setzen wollen", sagt Juso-Vorsitzender Philip Raillon.Vor den Augen der Demonstranten: Die Adressaten ihres Protests. Der ausverkaufte Saalbau füllt sich nur langsam. Die Gäste schauen verwirrt zu dem bunten Fahnenmeer herüber, viele zücken ihre Handys und machen Fotos und Videos – ganz so, als wüssten sie selbst nicht, wo sie eigentlich gerade gelandet sind. 

"Besucher könnten unsere Nachbarn sein"
"Wirklich erschreckend ist, w
er den Kongress eigentlich besucht. Das sind keine typischen Nazis, das sind Menschen, die unsere Nachbarn sein könnten", sagt Philip Raillon. An diesem Sonntag wird deutlich: Die rechten Parolen graben sich langsam in die Mitte der Gesellschaft – eine Entwicklung, die das Bündnis nicht hinnehmen mag. "Wir wollen unser Recht auf Meinungsfreiheit nutzen. Die Aussagen der rechten Verschwörungstheoretiker darf man nicht unkommentiert stehen lassen, sondern muss ihnen mit demokratischen Mitteln begegnen und die Bürger informieren", so Bündnismitglied Stefan Borggraefe. 

Redner verunglimpfen Demonstranten
Das kam offenbar auch im Saalbau an. Immer wieder nahmen die 
Redner Bezug auf die Demonstranten vor der Tür, bezeichneten sie, wie Teilnehmer berichteten, als "rotlackierte Faschisten" und bläuten den Besuchern ein, die Demonstranten seien für ihren Protest von Aggressoren bezahlt worden – Aussagen, die mit der Wahrheit natürlich nichts zu tun haben. Und auch die Presse, die als Teil der politischen Gesellschaft unersetzlich ist, kam bei diesem "Kongress" nicht gut weg, wurde als "Lügenpresse" verunglimpft. Aussagen, die das Wittener Bündnis scharf verurteilt. 

Junge Union springt kurzfristig ab
Leider reihten sich nicht alle demokratischen Wittener 
Ratsparteien ein. Es fehlten CDU, LINKE und FDP. Bedauerlicherweise musste das Bündnis aus der lokalen Presse erfahren, dass die Junge Union sich kurzfristig mit der Aussage „Wir werden nicht mit Linksradikalen demonstrieren" aus dem Bündnis verabschiedete. Das breite Wittener Bündnis erhofft sich für die Zukunft trotzdem eine Beteiligung auch dieser Parteien. 

"Zweiten Kongress auf jeden Fall verhindern"
"Wir werden 
alles dafür tun, um zu verhindern, dass ein zweiter Kongress dieser Art in Witten stattfindet und dem Kulturforum in Zukunft genauer auf die Finger schauen! Eine solche Veranstaltung schadet dem Bild unserer Stadt massiv", sagte Bündnismitglied Joris Immenhauser.

 
 
 

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