Jusos Witten

Der gestrige Abend verlief fast so wie die Spiele der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft: Klar und deutlich, fast schon etwas langweilig - doch am Wahlabend lachten diesmal mehr als elf Frauen (und Männer), eine davon besonders: Sonja Leidemann hat's gepackt und dirigiert Witten für die nächsten sechs Jahre, sozial, menschlich, modern. Das ist gut für Witten.
Doch was uns auch wichtig ist: Die NPD hat ordentlich an Boden verloren im Vergleich zur letzten Wahl. Mit ein Verdienst der harten Juso-Arbeit.

Die Rechten kamen gestern auf 1,6 Prozent. Ein Erfolg, nach den 2,2 Prozent die die NPD noch 2004 bekam. Besonders hervorzuheben ist dabei die geringere Wahlbeteiligung. Die sehen wir einerseits mit einem weinenden Auge, denn unser Ziel war, die (vor allem jungen) Wähler zu mobilisieren.

Doch ein schlechteres Ergebnis für die NPD und eine gleichzeitig schlechtere Wahlbeteiligung zeigen auch: Die Rechten haben diesmal (deutlich) weniger Stimmen bekommen, sonst hätten sie ein besseres Ergebnis erzielt. Allein mit der geringeren Zahl Wahlberechtigter ist das wohl nicht zu erklären.

Doch wie auch immer: Die NPD hat (wohl) "nur" noch einen Sitz im Wittener Rat. Nicht gänzlich zufriedenstellend, aber dennoch ein Zwischenerfolg.
Und das nicht nur der Jusos (die Mausefallen-Aktion, die Gegen-Rechts-Plakate oder das Rocken gegen Rechts seien stellvertretend genannt), sondern genauso des Wittener Bündnis gegen Rechts. Hier engagieren sich Menschen verschiedener Parteien, gesellschaftlicher Organisationen, aber auch Privatpersonen, um zu diskutieren, aufzuklären, und um dem Rechtsextremismus in Witten den "Kampf" anzusagen.

Das ist eine richtige und wichtige Arbeit. Sie muss trotz mancher Schwierigkeiten fortgesetzt werden. Sie muss sogar ausgebaut werden: Denn es wäre wünschenswert, noch mehr Interessierte ins Boot zu holen und für demokratische Arbeit zu begeistern.

Auch wenn ein Zwischenziel erreicht ist: Der Kampf gegen Rechtsextremismus in Witten muss weiterhin oben auf der Tagesordnung bleiben.