Jusos Witten sprechen sich gegen das neue Polizeigesetz aus

Veröffentlicht am 04.10.2018 in Landespolitik

Die NRW-Landesregierung plant eine massive Verschärfung des Polizeigesetzes, die

grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung und Gewaltenteilung

aushebelt. Die Jusos Witten sprechen sich ausdrücklich gegen diese Vorhaben aus und

fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich dagegen zu engagieren.

Das neue Polizeigesetz ermöglicht es, Menschen auch ohne konkreten Verdacht anzuhalten

und zu durchsuchen, bis zu einen Monat in Präventivgewahrsam zu nehmen oder mit

Hausarrest zu belegen. Die Polizei soll Smartphones hacken dürfen, um Messenger wie

WhatsApp mitzulesen – nicht nur von vermeintlich verdächtigen Personen, sondern auch in

deren sozialem Umfeld. Zudem wird auch die Videoüberwachung des öffentlichen Raums

ausgeweitet.

Besonders kritisch sehen die Wittener Jungsozialisten, dass künftig bereits eine „drohende

Gefahr“ für polizeiliches Handeln ausreichen soll. Durch die „drohende Gefahr“, also die

bloße Vermutung einer Gefahr, wird die Polizeitätigkeit vorverlagert in einen Bereich, in dem

noch gar keine konkrete Gefahr besteht. Innenminister Reul hat zwar angekündigt, den

Begriff zu streichen, jedoch nur um ihn durch eine gleichwertige Alternative zu ersetzen.

Verbrechen so weit im Vorfeld zu verhindern, mag im ersten Moment wünschenswert

erscheinen, erhebt aber unverdächtiges, grundrechtlich geschütztes Handeln in den Bereich

des verdächtigen und bedroht damit die Unschuldsvermutung. Strafbefugnisse im

Polizeigesetz und der Eingriff bei Verdacht auf Gefahr verwischen die Grenze zwischen

polizeilicher und nachrichtendienstlicher Tätigkeit und stellen auch die Gewaltenteilung

insgesamt in Frage.

Die Jusos sprechen sich deshalb klar gegen das neue Polizeigesetz in NRW aus und fordern

alle Wittener Bürger*Innen auf sich ebenfalls dagegen auszusprechen. Dafür gibt es

zahlreiche Möglichkeiten. Beispielsweise hat ein landesweites Bündnis bereits im Sommer

eine Großdemonstration in Düsseldorf veranstaltet. Und auch weitere Demonstrationen sind

geplant: So findet am 6.10. ab 11 Uhr eine Demonstration an der Dortmunder Reinoldikirche

statt, an der auch einige der Wittener Jusos teilnehmen werden. Eine bundesweite

Protestaktion wird eine Woche später, am 13.10., auf dem Berline Alexanderplatz stattfinden.

 
 

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