Stopp, Du kommst hier nicht rein!

Veröffentlicht am 26.03.2010 in Schule und Bildung
Zur Sache! - Die Kolumne der Wittener Jusos

Von Dennis Sohner

„Ich will Erfolg – lasst mich hier rein!“ Dieser Satz könnte symbolisch stehen für die tausenden jungen Leute, die liebend gerne eine Universität besuchen würden. Allein: den meisten von ihnen fehlt das nötige Kleingeld dazu. Die CDU/FDP-Landesregierung hat mit Einführung von Studiengebühren eine für viele junge Leute unüberwindbare und abschreckende Barriere gesetzt. Frei nach dem Motto: Stopp – du kommst hier nicht rein!

Die SPD hat das Problem schon lange erkannt und immer gewarnt: Studiengebühren verhindern einen gleichberechtigten Zugang zum Studium für alle. Und auch das Deutsche Studentenwerk sagt heute in der Westfälischen Rundschau klipp und klar: „Studiengebühren gehören abgeschafft!“ Die erschreckenden Zahlen belegen, die Prophezeiungen – leider: von 100 Arbeiterkindern studieren nur 23, bei Kindern aus Akademikerfamilien sind es 83; rund 40 Prozent der Studenten, wenn sie es denn bis dahin geschafft haben, haben Probleme, ihr Studium zu finanzieren.

Nachteile für Studenten gibt es noch mehr:

- für viele, die doch studieren wollen, bleibt allein der Ausweg Bafög oder Kredit – ein riesiger Schuldenberg ist da vorprogrammiert;
- der Druck, das Studium schnell abschließen zu müssen steigt – schließlich gibt es Bafög nicht unbegrenzt;
- und wenn das Bafög dann doch auslaufen sollte, muss schleunigst ein Nebenjob her und das Studium dauert noch länger als geplant;
- die Folge sind oftmals schlechte Noten – gerade in Zeiten, in denen jede Note zählt, Gift für das Studium

Sogar der worst case, der Studienabbruch, ist unter diesen Voraussetzungen nicht mehr auszuschließen. Laut einer Studie des Hochschul-Informations-Systems sind bei jedem fünften Studienabbrecher die Geldsorgen schuld. „Das ist auch für die Familienzukunftsplanung hinderlich“, berichtet ein Student der Uni Münster in der Westfälischen Rundschau ernüchtert.

Ich bin selbst Student und kann die Nachteile und Sorgen uneingeschränkt bestätigen: Auch ich hatte, wie viele andere, nicht das Glück von Hause aus finanziell auf Rosen gebettet zu sein. Der einzige Ausweg für mich hieß 2006 Bafög. Und für die Studiengebühren schmolz nach und nach das Ersparte zusammen – dafür stieg klammheimlich der Bafög-Schuldenberg. Immerhin muss die Hälfte wieder zurückgezahlt werden. Ich werde mich durchkämpfen – viele andere haben es noch viel schwerer als ich und schaffen es möglicherweise nicht. CDU und FDP sei Dank.

Deshalb sage ich: Studiengebühren müssen schleunigst wieder abgeschafft werden! Unserem Land und den vielen ehrgeizigen Leuten nützt es nichts, wenn sie keinen Zugang zu einem Studium bekommen. Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft unseres Landes – und sollten deshalb auch vom Land geschultert werden.

Nur mit der SPD ist endlich wieder Schluss mit Bildung nach eigener Kassenlage!
 
 

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