Erinnern und Gedenken - Gedanken zum 9. November

Veröffentlicht am 09.11.2015 in Allgemein

In der Nacht zum 10. November 1938 wurde in Witten die 1885 errichtete Synagoge von Nationalsozialisten niedergebrannt.

Der Anschlag war kein Zufall – schon länger hatte Hitler auf eine Gelegenheit gehofft die Stimmung an der Parteibasis in unverhohlene Gewalt gegenüber jüdische Mitmenschen dirigieren zu können. Als am 2. November ein siebzehnjähriger polnischer Jude in der deutschen Botschaft in Paris aus Rache für die Vertreibung seiner Familie auf den Diplomaten Rath schießt, ist der ersehnte Vorwand gekommen. Rath stirbt am 9. November an den Folgeverletzungen des Attentas. Während Hitler sich aus der Öffentlichkeit zurückzieht, tritt Josef Goebbels in Erscheinung. Er spricht am 9. November gegen 22 Uhr vor versammelten SS- und SA-Kommandeuren und Gauleitern zum Rath-Attentat und stellt dabei unmissverständlich klar, dass man organisierte Übergriffe gegen jüdische Einrichtungen nicht nur dulden, sondern sogar begrüßen würde. Die Nachrichtenweitergabe in die niederen Dienststellen funktioniert ab 22.30, es ist kurz nach 23 Uhr als die Synagoge in Witten in Flammen steht. Bereits am Vortag hatte es vereinzelt Übergriffe auf jüdische Einrichtungen in ganz Deutschland gegeben, in der Nacht vom 9. auf den 10. November eskaliert die Situation unter staatlicher Lenkung.

In Witten brennt die Synagoge komplett aus, Augenzeugen berichten später die Feuerwehr habe die Flammen tatenlos gewähren lassen. Zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser werden verwüstet oder angezündet.

Wittener Geschichten, die mit tausenden anderen Verbrechen jener Nacht als „Novemberprogrome“ in die Geschichtsbücher eingingen.

Diese Geschichten aus den Geschichtsbüchern in unser Erinnern zu holen, darum bemüht sich auch die traditionell am 9. November stattfindende Gedenkveranstaltung. Dort wo die Synagoge bis zu ihrer Zerstörung gestanden hat, am Mahnmal Breite Straße/Ecke Synagogenstraße, legten heute Wittener Bürger, darunter viele junge Menschen, einen Kranz im Gedenken an die Zerstörung der Synagoge und die Opfer des Nationalsozialismus nieder.

 
 

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