Stellungnahme zu Testkäufen (Artikel in: WAZ/WR/Ruhrnachrichten 12.11.2007)

Veröffentlicht am 13.11.2007 in Kommunalpolitik

Die Leichtigkeit, mit der Jugendliche in Witten selbst an harte Spirituosen kommen, ist schlicht unfassbar. Mit ihrer Aktion vom Samstag wollten die jugendlichen Testkäufer darauf aufmerksam machen und wir hoffen, dass es ihnen gelungen ist. Längst nicht alle Händler sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Stärkere Kontrollen scheinen unumgänglich zu sein.

Aber: Heranwachsende als Kontrolleure durch die Läden zu schicken ist - im wahrsten Sinne - eine Schnapsidee. Frau von der Leyens Modell ist zu Recht gescheitert. Es ist auch eine Form von Missbrauch, Jugendliche vorzuschicken, wenn Erwachsene versagen. Das ist Erziehung zur Kontrolle und nicht zum Vertrauen gegenüber anderen Mitbürgern. Besseren Jugendschutz erreicht man so nicht - man schafft ihn so an anderer Stelle ab.

Wenn CDU-Ratsherr Lars König künftig mehr für den Schutz von Jugendlichen unternehmen möchte, dann begrüßen wir das sehr. Die Jusos werden sinnvolle Vorschläge gerne unterstützen, nicht zuletzt durch aktive Präventionsarbeit. Alkoholmissbrauch ist heute gesellschaftlich akzeptiert, das ist das größte Problem. Hier muss auch die Wittener Junge Union dringend ihre Aktionen überdenken. Man kann nicht glaubwürdig mehr Kontrollen im Jugendschutz fordern und selbst zum alljährlichen Beginn der großen Ferien Bier an Jugendliche verkaufen oder es ihnen gar zum Teil frei ausschenken.

 
 

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