"Sprache ist das Tor zur Welt" - WIN informiert über Weiterführende Schulen

Veröffentlicht am 01.05.2008 in Schule und Bildung

Nach der Grundschule geht's für jeden von uns weiter in der persönlichen Schulkarriere: Die Weiterführende Schule. Egal ob Haupt-, Real-, Gesamtschule oder Gymnasium - eine der Schulformen müssen wir alle nach der 4. Klasse besuchen. Nicht nur deshalb ein wichtiges Thema das alle angeht und über das das Wittener Internationale Netzwerk (WIN), in dem sich auch die Jusos engagieren, am Mittwoch im Rathaus informierte.

Die nötigen Einzelheiten zu dem Thema lieferten Annette Legewie-Söhngen (Sozialarbeiterin der Holzkampschule), Thomas Högemann (Stufenleiter Klassen 5-7, auch HGE) und Helga Gehrke (Schulleiterin der Bruchschule). Und sie mussten auch gleich am Anfang nüchtern konstatieren: Kinder mit Migrationshintergrund sind im Bildungssystem benachteiligt. Ein Viertel der Hauptschüler sind Jugendliche mit einem ausländischen Pass, hinzu kommen Schüler mit Migrationshintergrund. "Du Hauptschüler" ist eines der neuen Schimpfwörter stellt die Wittener Integrationsbeauftragte erschrocken fest.
Doch die Hauptschule wollten die Experten nicht verteufeln. Vielmehr sei es durchaus möglich für Schüler mit guten Leistungen auch aufzusteigen. Wichtig sei vor allem die Sprache. Sie ist das "Tor zur Welt", stellte Annette Legewie-Söhngen die Bedeutung heraus. Schon bei der Empfehlung für eine Weiterführende Schule werden die sprachlichen Fähigkeiten berücksichtigt. Auch wer gute Noten hat - das gilt meist für ausländische Kinder oder Kinder mit Migrationshintergrund - kann eine Empfehlung für die Haupt- oder Realschule bekommen, so Helga Gehrke von der Bruchschule. Ebenso wie ein Schüler Leistungen erbracht hat (mit oder ohne Nachhilfe) oder welche Möglichkeiten zur Unterstützung von elterlicher Seite geboten werden können, spielt eine Rolle für die Empfehlung der Grundschule.
Dies geschehe jedoch in enger Absprache mit den Eltern, betont Gehrke. Sowohl Eltern, als auch die Schule müssen einen Fragebogen über das Kind ausfüllen. Darin geht es um Eigenschaften des Kindes, Stärken und Schwächen - eigentlich alles, was dabei helfen kann ein Profil von dem Schüler zu entwerfen. Das wichtige Ziel: Die richtige Empfehlung für die weiterführende Schule.
Die "Wunschschule" kann die Kinder aber nicht immer aufnehmen. So seien auch Kopfnoten ein Teil des Auswahlprozesses, sagt Thomas Högemann von der Holzkampschule. So richtig zufrieden wirkte der Holzkamp-Lehrer jedoch nicht mit dem Kopfnotensystem: "Man kann Schüler mit Kopfnoten beurteilen - aber ob es gut für sie ist, ist was anderes."
Doch egal ob Hauptschul- oder Gymnasiums-Empfehlung: Schüler sollten keine Bange haben - die Gesamtschule nimmt von allen Schülern einen gewissen Anteil auf. So gab die Holzkampschule einer jungen Russin eine Chance, die zwar ein klasse Zeugnis hatte, aber kein Wort Deutsch sprach. "Es ein gesellschaftlicher Auftrag der Gesamtschule auch leistungsschwache Kinder zu fördern", stellt Högemann fest. Die russische Schülerin komme jetzt schon gut mit im Unterricht. Förderung lohnt sich also - man muss den Kindern nur die Chance geben.
 
 

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