Jusos holen Trump nach Witten

Veröffentlicht am 12.12.2016 in Allgemein

Junge Sozialdemokraten werben mit Aktion für mehr Demokratie und gegen Populismus

„Stop Populism“ und „Zurück zur Gesinnung kommen“ steht auf den beiden Flyern, den die Wittener Jusos am Samstag in der Innenstadt verteilten. „Wir wollen dafür werben, sich wieder politisch zu engagieren und sich für unsere Demokratie einzusetzen“, sagt Maximilian Locher, stellvertretender Juso-Vorsitzender. 

Mit einer Trump-Maske läuft er die Bahnhofstraße hoch. Die Leute schauen irritiert, manche sprechen ihn an. „Ich werbe dafür, so jemanden wie mich nicht zu wählen“, erklärt Maximilian lachend. Neben ihm tragen zwei Jusos Schilder mit der Aufschrift „#gegenhalten“. „Wo gegen soll ich denn halten“, fragt eine Wittenerin. „Na gegen Populismus und Hetze. Die einfachen Antworten sind leider nicht immer die richtigen“, erklärt Lara Quell von den Jusos. 

Angeregte Diskussionen über Politik und Demokratie 

Viele Wittener loben die Jusos an diesem Samstag für ihre Aktion. Und vor allem: Viele wollen auch diskutieren. Über die Fehler von Politik, warum auch die AfD in Deutschland immer stärker wird und was Politik besser machen kann. Viele, so der Eindruck, denken ernsthaft darüber nach, sich angesichts der aktuellen Entwicklungen wieder mehr in demokratischen Parteien zu engagieren. „Das ist toll! Es zeigt, dass das Thema die Leute bewegt“, sagt Philip Raillon, Juso-Vorsitzender. Die Jusos wollen mit der Aktion dafür werben, wieder zur „Gesinnung“ zu kommen. „Über die Weihnachtsfeiertage ein wenig Gesinnung neben der ganzen Besinnung kann nicht schaden“, meint Philip. „Stimmt. Nicht motzen, machen“, sei nämlich das Motto, erklärt Juso-Mitglied Maximilian Raane. Er steht vor Alnatura und verteilt dort Flyer. „Was ist denn für Sie Populismus?“, fragt er. Und bekommt erfreulich viele Antworten. 

Hasskommentare in Wittener Innenstadt angekommen 

Zur Wahrheit an diesem Samstag gehört aber auch: Erschreckend viele Wittener wollen gar nicht mehr reden. „Wenn man Leuten Flyer und das Gespräch anbietet und ein Verpiss dich entgegen geschleudert bekommt, ist das nicht nur traurig, sondern erschreckend und verstörend“, sagt Juso-Vorsitzender Philip Raillon. Offenbar sind Hasskommentare aus den Sozialen Medien nun auch endgültig im menschlichen Miteinander angekommen. „Es kann nicht sein, dass sich unsere Mitglieder für Demokratie und unsere Gesellschaft einsetzen, und Familienväter sie grundlos beschimpfen“, sagt der 22-Jährige. Dies sei am Samstag nicht ein Mal, nicht zwei Mal sondern gleich mehrfach vorgekommen. „Zu einer Demokratie gehören unterschiedliche Meinungen, aber Beleidigungen haben im politischen Austausch nichts zu suchen“, stellt auch Maximilian Locher klar. Ob diese Bürger noch erreichbar sind? Die Jusos wollen es jedenfalls wieder versuchen: Schon für das Frühjahr planen sie eine Neuauflage der Aktion. 

 

 
 

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